Walther Schumacher

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Patentbusch, Schloßplatz, Coworking Olden-Borg – drei Adressen für gutes Design.

Glühbirnen in farbigen Fassungen, formvoll geschwungene Vasen, Obstschalen, bunte Stühle, gemütliche Sessel. Im temporären muuto-Showroom »Now or never« spürt man gleich, was die Dänen mit »Modern Scandinavian Design« meinen: Im Pop-up-Store am Schloßplatz 11 verkauft Schumacher bis zum 23. Dezember exklusive Möbel und Accessoires von muuto. »Ein Experiment«, wie Nicola Andresen-Schumacher sagt. »Im Moment ist noch völlig offen, ob wir hier 2017 weitermachen, Coworking-Space anbieten oder uns einem neuen Thema als Pop-up-Store widmen.« Im Moment ist der Laden aber auch sehr gut besucht – die Blickfänger im verglasten Laden und im Schaufenster erreichen viele Passanten und bewirken, dass sie sich mit den Ausstellungsstücken und dem Absender beschäftigen. Der Plan geht auf: Schumachers verlängerter Arm zur Zentrale am Patentbusch lockt viele Oldenburger an. »Wir könnten uns auch vorstellen, hier über einen Bildschirm und Kameras Berater vom Patentbusch heranzuziehen und die Kunden live online zu beraten. Mit »wir« meint Andresen-Schumacher in erster Linie ihren Mann Lars Andresen, der momentan zuvorderst die Geschäfte in der Zentrale lenkt. Die beiden sind ein gutes Team, steuern sie gerade im Weihnachtsgeschäft doch zwei Filialen mit zwei Themenwelten und zwei Raumkulturen: Während sich in Oldenburg-Etzhorn vieles um Büro-Design dreht, steht man im Pop-up-Store von muuto mitten in einem gemütlichen Wohnzimmer – dem Industriecharme der Räumlichkeiten zum Trotz. Kissen, Lampen und gemütliche Designmöbel bringen die nötige Farbe in die temporär genutzte Fläche.

Nicola Andresen-Schumacher im Pop-up-Store in der City

Lars Andresen derweil treffen wir in der Zentrale, Am Patentbusch 10. Er bereitet gerade einen Vortrag über die Trends 2017 und die daraus abgeleitete Vision von Schumacher vor. Die interessieren uns natürlich auch. Er sieht derzeit fünf große Designtrends:

1. Design für viele

Dieser Trend widmet sich dem sogenannten Inklusive-Design in Ausstattung und Funktionalität. Wie kann Bürodesign die Bedürfnisse von vielen befriedigen – also für viele Geschlechter, Generationen, Kulturen, Bildungsstände und Fähigkeiten?

2. Büro-Biologie

Wie funktioniert die Interaktion von Raum, Mensch und Kultur und deren Auswirkungen auf den Körper und den Geist? Die Arbeitsumgebung passt sich immer mehr Möglichkeiten, Aufgaben und Stimmungen an. Dieses Thema beinhaltet weit mehr als Feng-Shui oder andere Harmonielehren.

3. Techniture

Techniture ist eine Wortschöpfung aus Technik und Architektur. Technik ist heutzutage überall, darf aber auch gerne versteckt werden, soll einfach zu nutzen sein, dabei aber nicht dominieren. Der Mensch soll weiterhin im Mittelpunkt stehen, die Technik soll ihn unterstützen und intuitiv sein. Wie beeinflusst das alles nun das Design? Und wie schafft man einen schönen Arbeitsplatz unter dem Motto »Bring your own Device«?

4. Co-Creation

Dieser Aspekt der modernen Zusammenarbeit widmet sich den Räumen für eine grenzenlose Kommunikation, egal, ob offline oder online, ob intern oder extern. 79 Prozent aller Deutschen arbeiten heute schon mit Fernzugriff auf ihre Daten und Netzwerke. Junge Nutzer hacken gerne Räume und Produkte je nach ihrem individuellen Bedarf und oft entgegen der ursprünglichen Idee.Bekanntes Beispiel: Arbeiten im WLAN eines öffentlichen Cafés.

5. Mikro-Multinationale

Die steigende Anzahl von Ich-AGs und Startup-Unternehmen verstärkt die Nachfrage und Nutzung von Coworking-Spaces für unterschiedliche Nutzungen und Bedürfnisse.

Referiert schon über die fünf großen Designtrends 2017: Lars Andresen

Neben »Now or never« und suisto, seinem Online-Shop für Designermöbel und Accessoires, hat Schumacher gerade nämlich noch ein weiteres Thema am Wickel: den von Andresen eingerichteten Coworking-Space Olden-Borg im DZO. »Dort gibt es vom Kaffee bis zum Schließfach alles zur Verfügung. Sogar Frühstück, allen Zipp und Zapp«, strahlt er. Seit dem 1. Oktober 2016 bietet das Dienstleistungs-Zentrum Oldenburg (DZO) auf einer Fläche von 88 Quadratmetern einen modernen und hochwertig ausgestatteten Coworking-Bereich auf Zeit an. Ob für einen Tag oder für mehrere Monate, ob für Freiberufler, Kreative, Selbständige oder Geschäftsleute auf der Durchreise, das DZO bietet für jeden eine professionelle Arbeitsumgebung. Sowohl in offen gestalteten Arbeitsplätzen als auch im geschlossenen Büro, alle Plätze bieten eine gut ausgestattete Arbeitsumgebung mit Schreibtisch, Stuhl, Internetzugang und Drucker. Zudem besteht die Möglichkeit, die Infrastruktur des DZO mit Sekretariatsservice oder Buchung von
Seminarräumen zu nutzen.

Vieles, was Schumacher für 2017 auf dem Plan stehen hat, soll Antworten auf die Fragen der fünf großen Trends liefern. Den modernen Menschen das Leben und die Arbeit erleichtern. Und verschönern: »Unser Jahr steht unter einem Motto: immer und überall schönen Raum kreieren.« Und da schließt sich der Kreis zwischen Lars Andresen bei Schumacher und seiner Frau Nicola Andresen-Schumacher im muuto-Pop-up-Store »Now or never« am Schloßplatz.

Slideshow von

 

Fotos: Markus Monecke, Ulli Budde

der Autor

Jannes Vahl

Jannes Vahl hat den gemeinnützigen Verein Clubkinder e.V. gegründet. Mit Konzerten, Partys oder Events sammelt er Spenden für soziale Projekte in Hamburg, beispielsweise mit der Tagebuchlesung. Außerdem leitet er die Kreativagentur Flutlotsen mit Büro auf St. Pauli. Mit seinem Compagnon Joko setzt er hier Projekte um. Jannes Vahl hat 5.000 Facebookfreunde, trinkt Craft-Bier, mag die Band Pearl Jam und versendet digitale Herzchen. In seiner neuen Kolumne berichtet er jeden Sonntag über ein Hamburger Thema, das ihn in der letzten Woche beschäftigt hat.

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