Feminines Führungsgen Diplomatie

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Im Trend: Frauen im Vorstand 

Warum Managerinnen nachweislich wichtig
sind für den Erfolg eines jeden Unternehmens.

Seltsam: Die Geschichten von Unternehmen und Staaten sind zumeist Männergeschichten. Dabei kommt Frauen ein entscheidender Anteil am Erfolg zu. Weil sie offenbar über etwas verfügen, was Männer zu wenig haben: emotionale Diplomatie.

Unternehmensführung der Gegenwart ist wie ein Blick in das schwarz-weiße Bilderbuch der Geschichte: fast überall Männer. Im Schnitt sind fünf Prozent der Geschäfts- und Unternehmensführungen in Weser-Ems und bundesweit mit Frauen besetzt.  Woran auch das Frauenquoten-Gesetz der Bundesregierung nichts ändern wird. Hiervon betroffen sind gerade mal 3.500 Unternehmen, etwa 0,1 Prozent aller mehr als dreieinhalb Millionen gesamtdeutscher Unternehmen.

Farbe ins Bilderbuch der unternehmerischen Gegenwart könnten jüngste Studien bringen. So zum Beispiel eine Insolvenzstudie, die die 23.000 deutschen Unternehmensinsolvenzen des vergangenen Jahres analysierte. Erstmalig betrachteten die Forscher darin die Zusammensetzung gescheiterter Vorstände. Deutlich zeigte sich, dass der Anteil reiner Männer-Insolvenzen mehr als doppelt so hoch war, wie bei Insolvenzen mit gemischten Führungsteams. Am geringsten gar waren Insolvenzen mit reinen Frauen-Vorständen. Während Frauen also bremsend auf den  Worst Case Insolvenz wirken, vergrößern sie folgerichtig den  Unternehmenserfolg. Eine weltweite Studie bei 22.000 Unter- nehmen in 91 Ländern zeigte: Wo der Anteil weiblicher Führungskräfte von null auf 30 Prozent gestiegen ist, wächst die Profi- tabilität um 15 Prozent. Warum?

»Weil Frauen eher partizipieren als zu dominieren«, sagt eine Unternehmerin aus Wardenburg bei Oldenburg. Eine andere fügt hinzu: »Männliche Führungspersonen sind oft risikobereiter. Weibliche Führungskräfte hingegen fordern verstärkt den Wunsch nach frühzeitigem Gedankenaustausch und Beratung ein, um dann die Risiken und Chancen zu analysieren.« Im besten Wortsinne ist das Diplomatie. Die die Geschichtsbücher der nahen Zukunft verändern dürfte. In Norwegen sind diese längst schon farbig: In einem der gesündesten europäischen Staaten ist jeder zweite Vorstandsposten mit einer Frau besetzt. Wie ist es bei  Ihnen?

der Autor

Jannes Vahl

Jannes Vahl hat den gemeinnützigen Verein Clubkinder e.V. gegründet. Mit Konzerten, Partys oder Events sammelt er Spenden für soziale Projekte in Hamburg, beispielsweise mit der Tagebuchlesung. Außerdem leitet er die Kreativagentur Flutlotsen mit Büro auf St. Pauli. Mit seinem Compagnon Joko setzt er hier Projekte um. Jannes Vahl hat 5.000 Facebookfreunde, trinkt Craft-Bier, mag die Band Pearl Jam und versendet digitale Herzchen. In seiner neuen Kolumne berichtet er jeden Sonntag über ein Hamburger Thema, das ihn in der letzten Woche beschäftigt hat.

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