Buchstabe des Jahres

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Im Trend: E-Mobility

E ist zur Vision der automobilen Zukunft geworden.

In »Auto« steckt kein E. Auch nicht in »Kfz«. Visionen schaffen Neues. Seit diesem Jahr verbindet sich die automobile Zukunft ganz eng mit dem Buchstaben E wie E-Mobility.

In Oldtimer verbarg sich noch ein E. Bis diese von unseren Straßen verschwanden. Mit ihnen die Erinnerung daran, dass der automobile Antrieb zunächst elektrisch war. In Bremen zum Beispiel entwickelten die Ingenieure der »Norddeutsche Automobil- und Motoren AG« (NAMAG) am Vorabend des Ersten Weltkrieges E-Motoren für Pkw und Lkw. Die NAMAG verschwand, mit ihr der Elektromotor. Als »Borgward« setzte sich das Unternehmen bis 1961 mit seinen Verbrennungsmotoren fort. Ausgerechnet in diesem Jahr ist die Marke zurückgekehrt. Mit dem Versprechen, in Bremen Elektro-Autos montieren zu wollen. Ein visionärer Kreis hat sich geschlossen – der von der Vision, elektrisch betriebene Autos zu bauen!

Wie Dornröschen ist das Thema E-Mobility allerorten erwacht. Wobei der Schlummer in Weser-Ems nur oberflächlich war. So baute die Oldenburger EWE AG schon vor zehn Jahren eines der ersten E-Autos der Republik. Ein beträchtlicher Teil der Zukunft des Konzerns mit dem Doppel-E ist E-Mobility, verkündete jüngst Vorstandsvorsitzender Matthias Brückmann. Sein Amtskollege von Mercedes-Benz, Dieter Zetsche, versprach für das Bremer Werk den Produktionsstart der neuen EQ-Modellpalette. Kein Tag mehr, an dem das E nicht neue Nachrichten verkündet. Von der enormen Ausweitung der Produktpaletten aller Automarken. Von der Steigerung der Fahrzeugreichweiten auf das Dreifache, Vierfache schon im nächsten Jahr. Von der Hochgeschwindigkeit, mit der jetzt Superschnell-Ladesäulen entwickelt und überall dicht platziert werden sollen, vor allem entlang der Fernstrecken.

Das E für E-Mobility ist da, Buchstabe des Jahres, größter visionärer Trend der Gegenwart. Zwar sind die Verbraucher noch zögerlich, auch die im Nordwesten. Doch das waren sie auch zu Zeiten der »Norddeutsche Automobil- und Motoren AG«. Im Jahre 1900 gab es 800 Pkw und 3,5 Millionen Pferde. Heute ist die Relation zwischen Verbrennungs-Pferdestärken und Elektro-Autos etwa dieselbe. Die Vision setzte sich schließlich durch. Seit diesem Jahr trägt sie den Großbuchstaben E.

der Autor

Jannes Vahl

Jannes Vahl hat den gemeinnützigen Verein Clubkinder e.V. gegründet. Mit Konzerten, Partys oder Events sammelt er Spenden für soziale Projekte in Hamburg, beispielsweise mit der Tagebuchlesung. Außerdem leitet er die Kreativagentur Flutlotsen mit Büro auf St. Pauli. Mit seinem Compagnon Joko setzt er hier Projekte um. Jannes Vahl hat 5.000 Facebookfreunde, trinkt Craft-Bier, mag die Band Pearl Jam und versendet digitale Herzchen. In seiner neuen Kolumne berichtet er jeden Sonntag über ein Hamburger Thema, das ihn in der letzten Woche beschäftigt hat.

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