Walther Schumacher

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Ein persönliches Gespräch:
offen und ehrlich.

Lars Andresen ist seit über zwanzig Jahren Geschäftsführer bei der Walther Schumacher GmbH. Seit mehr als 80 Jahren ist Schumacher Oldenburgs erste Adresse für Raumausstattung und alles, was man im modernen Büro so braucht. Andresen verfügt somit über die bequemsten Möbel Niedersachsens, nur sitzen tut er darauf selten – so viel ist er auf Kundenterminen, geschäftlichen Essen und anderen Veranstaltungen unterwegs. Der gelernte Bankkaufmann weiß sich jedoch anders zu entspannen: zu Hause, am Zwischenahner Meer und in seinem Garten. Der verheiratete Andresen ist Vater von einem Sohn und einer Tochter.

 

Herr Andresen, wann haben Sie zuletzt ein Teil von Ikea besessen?

Lars Andresen: Besessen im Sinne von Besitz noch nie. Im wahrsten Sinne besessen habe ich allerdings erst neulich einen Hocker in deren Restaurant. Beim Köttbullar essen. Ich habe mit meiner Frau nach Rankpflanzen geschaut, aber nichts Schönes gefunden. Mal wieder.

Beim Oldenburger Unternehmerfrühstück wird über Sie berichtet, dass Sie noch nie zu spät kamen. Welche Werte außer Pünktlichkeit sind Ihnen noch wichtig?

Andresen: Loyalität. Vertrauen. Ehrlichkeit. Privat und beruflich. Beim Thema Ehrlichkeit: Ich bin dort schon einmal zu spät gekommen, das hat nur niemand mitbekommen.

Sie gelten als der Mann mit dem besten Geschmack in Oldenburg. Woher haben Sie diese Ausprägung für guten Stil?

Andresen: Tatsächlich hat sich die erst im Laufe der Zeit entwickelt. Sie müssten mal das Sakko sehen, das ich damals bei der LZO während meiner Ausbildung getragen habe. Ich habe aber Freude an gutem Design, guter Kleidung und gutem Essen. Es macht mir immer mehr Spaß, mich mit schönen Dingen zu umgeben. Das kann ja auch ein Treibstoff sein.

Zieht sich das durch alle Lebensbereiche oder haben Sie eine stilistische »Schwäche«?

Andresen: Keine offensichtliche. Ich habe aber vor wenigen Tagen tatsächlich meinen alten Henkelmann aus der Ausbildung weggeworfen, durchaus mit Emotionen. Und bei der Gartenarbeit sollten mich unsere Kunden vielleicht auch nicht gerade sehen.

 

Zitat_Lars-Andresen_Treibstoff

Lars Andresen, Geschäftsführer bei der Walther Schumacher GmbH

 

Sie sind fast seit einem Viertel Jahrhundert Geschäftsführer der Walther Schumacher GmbH, Oldenburgs erster Adresse für moderne Büroausstattung. Was hat sich in dieser Zeit in Oldenburgs Büros verändert? 

Andresen: Nun, unsere damalige Standard-Ausstattung war ein klassischer Schreibtisch, 160 x 80, zwei Unterschränke zur Auswahl und ein Stuhl dazu. Da hat sich niemand, aber auch wirklich niemand mit Ergonomie, Akustik oder der Luftgeschwindigkeit auseinandergesetzt. Das ist heute natürlich anders. Wir beraten zum Beispiel sehr viel über Wohlfühlzonen, Rückzugsbereiche und temporäre Arbeitsplätze. Alles Anforderungen unserer Zeit, die ja auch Arbeitnehmern immer wichtiger werden.

Durchschnittlich verbringt ein Büromensch während seines Arbeitslebens 80.000 Stunden im Sitzen. Was ist Ihr liebstes Möbelstück dafür?

Andresen: Daheim das Vitra Place Sofa, im Büro die Stühle von Thonet oder der Lounge Chair, ebenfalls von Vitra.

Worauf sitzen Ihre 31 Mitarbeiter?

Andresen: Das ist individuell, da wir unsere Modelle alle selbst testen, um aus Erfahrungen heraus verkaufen zu können.

Sie scheinen ein Mensch zu sein, der sich lieber bewegt als zu sitzen. Bei welchen Tätigkeiten holen Sie sich neue Inspirationen?

Andresen: Da gibt es viele. Beim Laufen durch das Neusüdende zum Beispiel. Da habe ich verschiedene Routen um die zehn Kilometer. Oder sonntags um neun um das Zwischenahner Meer. Bei Wind und Wetter. Aber auch aus der Erholung schöpfe ich neue Ideen – beim Strandurlaub oder beim Wein auf unserer Terrasse.

Wie sieht der schönste Arbeitstag Ihrer Karriere aus?

Andresen: Vielleicht kommt der ja erst noch? Ich hatte allerdings schon viele schöne, die Vertragsunterzeichnung bei Schumacher damals oder Abschlüsse über 500.000 Euro, an denen man ein Dreivierteljahr gearbeitet hat.

Wen würden Sie gerne mal zum Essen einladen? In welches Oldenburger Restaurant gehen Sie, was gibt es zu essen und was zu trinken?

Andresen: Die Fußballmannschaft meines Sohnes – zu Burgern mit der Hans-im-Glück-Soße.

 

Foto: Markus Monecke

der Autor

Jannes Vahl

Jannes Vahl hat den gemeinnützigen Verein Clubkinder e.V. gegründet. Mit Konzerten, Partys oder Events sammelt er Spenden für soziale Projekte in Hamburg, beispielsweise mit der Tagebuchlesung. Außerdem leitet er die Kreativagentur Flutlotsen mit Büro auf St. Pauli. Mit seinem Compagnon Joko setzt er hier Projekte um. Jannes Vahl hat 5.000 Facebookfreunde, trinkt Craft-Bier, mag die Band Pearl Jam und versendet digitale Herzchen. In seiner neuen Kolumne berichtet er jeden Sonntag über ein Hamburger Thema, das ihn in der letzten Woche beschäftigt hat.

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