Svenja Hirtz stellt das Projekt »Building Information Modeling« vor.
Die BIM-Konstrukteurin Svenja Hirtz trägt eine große Verantwortung im Bauunternehmen Alfred Döpker, ist sie doch Schnittstelle zwischen traditionellem Bauen und Gebäudeplanung der Zukunft. Die Rolle gefällt ihr.

Der Begriff Building Information Modeling (kurz: BIM; deutsch: Gebäudedatenmodellierung) beschreibt eine Methode der optimierten Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Gebäuden mit Hilfe von Software. Dabei werden alle relevanten Gebäudedaten digital erfasst und vernetzt. Das Gebäude ist als virtuelles Computermodell visualisiert. BIM findet Anwendung bei der Bauplanung und der Ausführung – von der Architektur über das Baustellenmanagement bis hin zur Gebäudetechnik. Ergo: beim interdisziplinären Planen komplexer Bauvorhaben. So weit, so technisch.
Und genau das ist es, was die 28-jährige BIM-Konstrukteurin Svenja Hirtz so sehr daran reizt. »In der Schule war Mathematik schon mein stärkstes Fach.« Diese Erkenntnis sollte sich auch im weiteren beruflichen Werdegang bewahrheiten: »Ich habe mein Architekturstudium an der Jade Hochschule in Oldenburg absolviert.« Während ihrer Ausbildung zur Bauzeichnerin und dem Arbeiten als Werksstudentin in Architekturbüros stellte Svenja Hirtz fest, dass sie das Konstruieren mehr begeistert als das Entwerfen. Da kam ihr die Online-Stellenanzeige vom Bauunternehmen Alfred Döpker gerade recht. Nach dem Vorstellungsgespräch mit Geschäftsführer Christian Schaefer und Kalkulator Matthias Meyer war der »affine Student« gefunden und im September 2015 begann die gebürtige Glücksstädterin Svenja Hirtz ihren Job, »den es vorher im Unternehmen noch nicht gab.«
Wie kann man sich eine durchschnittliche Woche einer BIM-Konstrukteurin vorstellen? »Obwohl ich in den wöchentlichen Besprechungen immer nur sagen kann, dass ich gerade bauteilorientierte Modelle erstelle, haben die Kollegen mittlerweile festgestellt, was aus diesen Modellen für Informationen gezogen werden können und bekomme auch schon mal ein Oh und Ah.« Das liegt nicht nur an den aufregenden Virtual-Reality-Gadgets, sondern auch daran, dass Christian Schaefer der neuen Abteilung viel Raum und Zeit gibt. Eine Investition, die sich auszahlt, wird der Arbeitgeber doch regional hoch gelobt für den Innovationsgeist. Mancherorts müssen Mitarbeiter noch begeistert werden, die am liebsten auch die kommenden zwanzig Jahre noch ohne »diesen neumodischen Kram« auskommen wollen. Dabei liegen die Vorteile auf der Hand: »Vorher wurde in 2D gezeichnet. Durch die 3D-Modellierung kann ich nun das Fenster einfach um fünfzig Zentimeter verschieben und diese Information wird automatisch in jeder Datei und für jedes Gewerk hinterlegt. Ein Zeichner müsste jetzt alle 2D-Zeichnungen überarbeiten und kontrollieren.« Svenja Hirtz ist begeistert. »Dass ein Update oder eine Mail schneller geht als Baupläne per Kurier oder Post, spart auch noch Geld.« Christian Schaefer investiert also nicht nur in die Zukunft einer neuen Methode, sondern bekommt dafür auch etwas zurück. Wie schnell sich BIM durchsetzt, wird die Zeit zeigen. Das Bauunternehmen Alfred Döpker jedenfalls ist bereit für die Zukunft.
Foto: Markus Monecke
Illustration: Pia Bublies